Vereinsausflug 2015
Der Gewerbeverein Ruswil lud seine Mitglieder zu einer Besichtigung dieser interessanten Grossbaustelle ein. Anlässlich einer Begehung, konnte unter kundiger Führung durch den Projektleiter Hansruedi Ramseier beobachtet werden, wie der „neue Seetalplatz" wächst, was bereits gebaut wurde und welche bautechnischen Herausforderungen beim gegenwärtig grössten Bauprojekt des Kantons Luzern noch zu meistern sind.
Projektleiter Hansruedi Ramseier empfängt die rund 30 GewerblerInnen im Bauleiterbüro und erläutert an Hand einer aufgehängten grossen Plandarstellung das Projekt. Danach heisst es Helm und Schutzweste fassen und es geht hinaus auf den Bauplatz. Der Platz wird verkehrstechnisch umgebaut, auf den höchsten Stand gebracht und seine Kapazität um 25% gesteigert. Aus den Lehren die man aus den Naturereignissen vor 10 Jahren gezogen hat werden gleichzeitig Hochwasserschutzbauten realisiert, die in Zukunft die teuren Folgeschäden solcher Überschwemmungen vermeiden sollen. Hier wird das teuerste Projekt, das je im Kanton Luzern ausgeführt wurde, realisiert. Der Kostenrahmen beträgt total 190 Millionen Franken.
Wir marschieren in Richtung Reusseggstrasse, die auf vier Spuren vergrössert wurde und bereits wieder offen ist. Die Unterführung sei eine grosse Herausforderung gewesen, mussten doch die 3 darüber liegenden Bahngeleise immer befahrbar sein.
Weiter geht es über die Reusszopfbrücke Nord, eine von sieben neu erstellten Brücken. Sie führt über die Kleine Emme und wird dereinst den Reusszopfsteg ersetzen.
Mit Blick auf die Kleine Emme wird ersichtlich, dass hier eine grössere Insel entsteht, so dass der Fluss zwei Läufe und damit mehr Platz bekommt. Beim Hochwasser 2005 floss eine rund 75 fache Menge an Wasser durch, was zu erheblichen u. verheerenden Schäden führte. Auf der rechten Flusseite wurde eine Schutzmauer errichtet.
Wir passieren die bestehende Unterführung unter der Bahnlinie und sind jetzt im Gebiet Reussbühl, wo derzeit an einer neuen Strasse gebaut wird, die entlang der Bahn geführt und welche die Hauptstrasse in Reussbühl entlasten wird.
Zur Verwirklichung des Projekts wurde der Abbruch bzw. Rückbau von 15 Häusern erfor-derlich. Alle bewohnten Liegenschaften konnten vom Kanton käuflich erworben werden.
Weiter geht es zu den beiden Zollhausbrücken, wo im Moment noch der Verkehr zirkuliert. Beide werden abgerissen und neu gebaut. Statt 24, werden sie neu 35 Meter lang sein. Auch da steckt der Hochwasserschutz dahinter: Die Kleine Emme erhält mehr Platz. Der Verkehr rollt flüssig und ruhig an diesem Spätsommer- Nachmittag.
Nicht nur die Verkehrsführung ist eine logistische Herausforderung. Die ganze Organisation und die Abläufe einer solchen Riesenbaustelle sind enorm. Tausende von Abläufen, die ineinander passen müssen.
Nach diesem Eindrücklichen Rundgang geht’s zu Fuss weiter zum Rest. Gartenhaus wo ein willkommener Apero serviert wird. Im Rest. Reussfähre lassen die Gewerbler den Abend bei einem feinen Nachtessen ausklingen. Ein grosses Dankeschön geht an Philipp Felber, der diesen tollen Ausflug organisiert hat.